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Bald auch im Kreis Schleswig-Flensburg: Für mobile „CoWorkingSpaces“ werden Überseecontainer in gemeinschaftliche und flexible nutzbare Arbeitsorte umgebaut. ©Heinrich Böll Stiftung

Erfde-Bargen Ein wahrer Projektmarathon beschäftigte den Vorstand der AktivRegion Eider-Treene-Sorge auf der 41. Vorstandssitzung. Gefördert werden sollen ein Bewegungsraum in Haselund, ein Konzept zur Ärzteversorgung in Erfde, ein CoWorking-Projekt des Kreises Schleswig-Flensburg, Videos wider den Fachkräftemangel im Kreis Rendsburg-Eckernförde, eine gläserne Metzgerei und ein Klimaschutz-Management des Kirchenkreises Nordfriesland. Keine Unterstützung kann der Verein einem Projekt des Kreises Nordfriesland bieten, da die Region von diesem nicht profitieren würde.

Löwenstedts Bürgermeister Holger Jensen möchte zur Verbesserung des Sport- und Bewegungsangebotes einen Bewegungsraum am Kindergarten bauen. Dank der engen Kooperation mit den Nachbargemeinden Norstedt, Haselund und Sollwitt sollen auch diese von dem Angebot profitieren. Jensen hob hervor, dass nicht nur Kindergartenkinder, Seniorengruppen und Einzel-personen potenzielle Nutzer darstellen, sondern auch der Sportverein Blau-Weiß Löwenstedt e. V., der durch das Projekt sein Angebot erweitern könne. Der von allen vier Gemeinden unterstützte Verein soll eine große Rolle spielen, hat er doch mehr Mitglieder als die kleine Gemeinde Einwohner. Die Investition in Höhe von 416.026,38 € fördert die AktivRegion mit 50.000 Euro.

Cooler Job – cooles Leben“: Hinter diesem Titel verbirgt sich eine Initiative des Kreises Rendsburg-Eckernförde wider den Fachkräftemangel auf dem Land. Zu dessen Bekämpfung sollen zehn Videos gedreht werden, in denen Fachkräfte regionaler Betriebe ihren Arbeitgeber und ihr Leben auf dem Land vorstellen. Damit sollen junge Menschen aus der Region, aber auch aus Städten angesprochen und für eine Tätigkeit auf dem Land begeistert werden. Einen wichtige Rolle kommt dabei den Vorzügen des Landlebens zu, etwa dem großen Gestaltungsspielraum und der Dorfgemeinschaft als Gegenentwurf zur Anonymität der Stadt. Das Gesamtprojekt wird mit 65.450 Euro beziffert, wovon die AktivRegion 1.000 Euro finanziert. Beteiligt sind auch die AktivRegionen Eider- und Kanalregion Rendsburg, Eckernförder Bucht und Mittelholstein. Die meisten Fördermittel gibt die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises aus ihrem Zukunftsbudget mit 49.450 Euro dazu.

„Der Norden wird CoWorkLand!“ Unter diesem Slogan wurden 2018 in der KielRegion ehemalige Überseecontainer in "CoWorkingSpaces", d.h. gemeinschaftliche und flexible nutzbare Arbeitsorte umgebaut. Torsten Düwel vom Kreis Schleswig-Flensburg möchte die Idee nun übertragen. Interessant, so Düwel, sei diese nicht nur für die Stadt, sondern auch für lokale Existenzgründer und Freiberufler auf dem Land sowie Pendler und sogar Touristen. Für die erste Phase warb Düwel erfolgreich um eine Förderung von 10.100 Euro. In dieser sollen nacheinander ausgewählte Standorte im Kreis bedient werden. Sogenannte „Community Manager“ übernehmen die Organisation und die Betreuung. An zentralen Plätzen in Ortskernlagen kann dann Arbeitszeit im Container gebucht werden. Mit dem 35.235,90 Euro teuren Projekt soll die neue Form des Arbeitens vor Ort erlebbar gemacht werden. In einer zweiten Phase soll danach die Verstetigung folgen – etwa in Leerständen oder durch Umnutzungen. Ein Beschluss zur Förderung durch die AktivRegion Mitte des Nordens steht derzeit noch aus.
 
Für die Gemeinde Erfde stellte Bürgermeister Thomas Klömmer eine Machbarkeitsstudie vor, die zur Sicherung der ärztlichen Versorgung erstellt werden soll. Klömmer zufolge hat die Gemeinde zwar noch zwei niedergelassene Ärzte, die ambulante Versorgung sei für die Zukunft aber keineswegs gesichert – denn Nachfolger seien für Mediziner auf dem Land ausgesprochen schwer zu finden. Ziel dieses „Schlüsselprojektes in der Daseinsvorsorge“ für 15.100 Euro ist es, gemeinsam mit Hausärzten und Gesundheitspartnern im Raum Erfde verschiedene Möglichkeiten einer neuen ambulanten Struktur abzuwägen. Über Vorverträge sollen die Weichen für zur Region ein passendes Modell gestellt werden. Die AktivRegion stellte dem Projekt eine Förderung mit 7.613,45 Euro in Aussicht.

Tobias Carstens ist 25 Jahre alt und bewirtschaftet in Hamdorf etwa 500 Hektar mit 400 Highland- und Gallowayrindern. Sein Wunsch: „Der Verbraucher soll bei uns genau wissen, was er kauft.“ Dafür möchte er eine „Gläserne Metzgerei“ einrichten. Denn die Kunden sollen nicht nur im Hofladen einkaufen können, sondern auch einen Einblick in den Kühl- und den Reiferaum sowie in die Räucherkammer erhalten. Durch eine Glasscheibe sollen sie zuschauen können und per Kopfhörer Wissenswertes über die Fleischverarbeitung erfahren. Diese Transparenz hält Carstens für überaus wichtig, um einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu fördern und das Augenmerk auf hohe Qualität bei der Produktion zu lenken. Neben dem Erlebbarmachen von Landwirtschaft sei es das Ziel, so Carstens, „dass die Menschen nach dem Besuch auf dem Hof ein Stück schlauer sind“. Kostenpunkt: 202.300 Euro, bei einer Förderung der AktivRegion in Höhe von 50.000 Euro.

Der Kirchenkreis Nordfriesland möchte ein Klimaschutzmanagement schaffen um exemplarische Projekte in die Tat umzusetzen. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung eines Energiecontrollings für die kreisweit 365 Kirchenliegenschaften zur Reduzierung von CO2-Emissionen. Auf der Agenda stehen aber auch Schulungen zum Thema Klimaschutz sowie die Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch eine regional orientierte Beschaffung. Durch eine enge Zusammenarbeit mit den zahlreichen Fachleuten des Kirchenkreises geht Karin Penno-Burmeister, die das Projekt vorstellte, davon aus, dass die neue Stelle sehr viel bewegen wird. Von den Gesamtkosten in Höhe 261.327,80 Euro übernimmt die AktivRegion 13.720 Euro. Weitere Finanzhilfen leisten die AktivRegionen Südliches Nordfriesland, Nordfriesland Nord und Uthlande.

Eine Absage musste der Vorstand dem Projekt „Kreisweite Mobilität als Motor der Kooperationsraumentwicklung“ erteilen, da laut Förderrichtlinie ein Nutzen für die Region erkennbar sein muss. Dieser ist jedoch nicht gegeben, da das einzige in Nordfriesland liegende und betroffene Mitglied, das Amt Viöl, an dem Vorhaben des Kreises Nordfriesland nicht teilnehmen wird. Ziel der Maßnahme ist es, nach dem Vorbild des Projektes „Kooperationsraum Mittleres Eiderstedt“ mitsamt dem dort erprobten Rufbuskonzept weitere Kooperationsräume im Kreisgebiet zu realisieren. Dafür soll eine Personalstelle geschaffen werden, für die die Förderung beantragt wurde. Für Viöl, das machte der Vorsitzende Thomas Hansen und Amtsvorsteher des Amtes Viöl deutlich, komme dies aber nicht infrage. Einerseits bestünden bereits ausgeprägte interkommunale Strukturen und andererseits habe man bereits  über mehrere Jahre ein Rufbuskonzept erprobt und dabei herausgefunden, dass der Bedarf nicht in ausreichendem Maße bestehe. Über die AktivRegionen Südliches Nordfriesland und Nordfriesland Nord kann das Vorhaben dennoch realisiert werden.

Gefördert durch

Impressionen

E-Ladesäule in Bargen
Hausboot in Breiholz
Dat Melkhus
Fertigstellung des Projektes
Regionaler Marktplatz in Christiansholm
Unterwegs mit dem Rad
Regionalmanagerin Levke Brauer