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Die Digitalisierung macht es möglich und stärkt die Ländliche Entwicklung: In einer neuen „Online-Projektdatenbank SH“ der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V. (ALR) werden vielfältig auswertbar 1.516 Förderprojekte im Zeitraum von 2014 bis heute dokumentiert, von denen die meisten über die 22 AktivRegionen in Schleswig-Holstein initiiert wurden.

Von den 1.516 erfassten Projekten sind über 200 Ortskern-Entwicklungskonzepte. „Wir wissen schon heute, dass in den kommenden Jahren noch viele weitere folgen werden – und das aus jedem gleich mehrere, für die Kommune jeweils wichtige Schlüsselprojekte generiert werden. Darauf müssen wir als Land vorbereitet sein, um die Selbststärkung unserer Dörfer und Städte in den ländlichen Räumen mit Fördergeldern unterstützen zu können“, betont Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack. Denn pro Schlüsselprojekt sei mit einem sechsstelligen Euro-Investitionsbetrag zu rechnen.

„Ein Blick auf das bereits Erreichte macht Mut für Neues“, betonte Hermann-Josef Thoben, Vorsitzender der Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e. V. (ALR). Deshalb sei die jetzt freigeschaltete Online-Projektdatenbank der ALR nicht nur die beeindruckende Dokumentation des bisher Geleisteten, sondern ein Fundus überzeugender Ideen, die in der europäischen Förderperiode 2014 bis 2020 im nördlichsten Bundesland angeschoben, umgesetzt und durch Fördermittel der Integrierten Ländlichen Entwicklung mitfinanziert worden seien. Was dabei deutlich erkennbar werde, so Thoben, sei der Vorteil der schleswig-holsteinischen Strukturen mit seinen über 1.100 selbstständigen Kommunen.

Im Einzelnen sind folgende Förderprogramme dabei genutzt worden:

  • 780 Projekte mit ELER-LEADER in AktivRegionen
    AktivRegionen: entstanden aus einer Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, nach dem so genannten LEADER-Konzept (Liaison entre actions de développement de l'économie rurale – Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)
    ELER: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
  • 75 Projekte mit ELER-ILE
    ILE: Leitprojekte Integrierte ländliche Entwicklung in den Handlungsfeldern Nahversorgung, Bildung, Erhaltung des kulturellen Erbes, ländlicher Wegebau und ländlicher Tourismus.
  • 618 Projekte mit GAK (hierunter auch die neuen kleinen, aber sehr beliebten GAK-Regionalbudget-Projekte)
    GAK: „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ – ein vom Bund und den Ländern finanziertes Förderprogramm im Verhältnis 60/40.
  • 43 Projekte mit BULE
    Bundesprogramm Ländliche Entwicklung; Das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung (BULE) fördert Modellprojekte und -regionen, Wettbewerbe, Forschung und den Wissenstransfer zu Fragestellungen der ländlichen Entwicklung.

Der weitaus größte Teil der Projekte entstammt demnach den Aktivitäten der 22 AktivRegionen. Neben den eigenen Grundbudget-Projekten (780) koordinieren die AktivRegionen auch die Umsetzung der GAK-Regionalbudget-Projekte.

Hans-Jürgen Kütbach aus dem Sprecherkreis der AktivRegionen Schleswig-Holstein dazu: „Es ist schon länger bekannt, dass die AktivRegionen mit dem LEADER-Ansatz dabei wichtige Impulse für wirtschaftliche Entwicklung im ländlichen Raum liefern. Wie die Projekte der auslaufenden Förderperiode zeigen, spielen dabei auch Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Digitalisierung eine nennenswerte Rolle. So haben wir alleine im Schwerpunkt „Klimawandel & Energie“ mit 133 Projekten ein Investitionsvolumen von 17,4 Mio. Euro ausgelöst.“

Ausschlaggebend für den Erfolg der AktivRegionen ist nach Ansicht von Kütbach der sog. „Bottom-Up“ Ansatz: Akteure vor Ort entscheiden über Strategie, Entwicklungsziele und die konkrete Projektauswahl – ein einmaliger Ansatz in der Förderlandschaft. „Und genau dieser regional verankerte Beteiligungsansatz kann in der nächsten Förderperiode auch eine wichtige Rolle für die anstehenden Anpassungs- und Veränderungsprozesse spielen – z.B. in den Bereichen Klimaschutz oder Digitalisierung – oder wenn es um die wirtschaftliche Stärkung in der Zeit nach der Corona-Pandemie geht.“

In dem Zusammenhang verweist der Sprecher auch auf das aktuelle Positionspapier aller 22 schleswig-holsteinischen AktivRegionen, das ebenfalls auf der Internetseite der ALR zu finden ist; es beinhaltet: Eine Bilanz der Arbeit der AktivRegionen in den Jahren 2014-2020, ausgewählte Projektbeispiele und sechs Forderungen der AktivRegionen für die nächste EU-Förderperiode (2023-2027).

Des Weiteren zeichnen sich für Kütbach zwei weitere Themenfelder für zukünftige Entwicklungen ab, die an Bedeutung gewinnen: „Die interkommunale Zusammenarbeit muss immer mehr zur Normalität werden. Dafür stehen wir in unseren AktivRegionen mit ihren 1.080 angehörigen Kommunen. Zudem sollten wir uns verstärkt Projekten der Stadt-Land-Beziehungen widmen.“ Es gebe bereits zahlreiche gute Beispiele für solche Kooperationen, die in der neuen ALR-Datenbank dokumentiert seien. Gerade durch die Corona-Zeit habe sich die gegenseitige Sichtweise verändert. Kütbach: „Ich habe den Eindruck, dass sich hier mehr Verständnis und Respekt entwickeln, die jetzt als breitere Basis für gemeinsame Projekte genutzt werden können.“

Die „Online-Projektdatenbank SH“ ist kartenbasiert und ermöglicht Interessierten, sich generell zu informieren oder gezielt zu suchen. So kann nach Förderprogrammen, Themen oder geografisch gefiltert werden. Zu jedem Projekt gibt es einen Steckbrief mit Kurzinformationen, Gesamtkosten, Fördersumme und weiterführenden Informationen. Außerdem gibt es Grundsatzinformationen zu den Förderprogrammen, jeweils mit Ansprechpartner*innen und entsprechenden Links.

„Der ALR war schon immer klar, wie viele Bedarfe es in den ländlichen Räumen gibt – und welch wichtige Rolle die Fördermittel der Integrierten Ländlichen Entwicklung zur Umsetzung guter Ideen spielen (insbesondere ELER mit ILE und LEADER, aber auch GAK, Stichwort Ortskernentwicklung)“, stellt Hermann-Josef Thoben heraus. „Die Gesamtschau der neuen Datenbank bestätigt dies eindrücklich.“ Der Vorsitzende der ALR weiter: „Wir hatten von vielen Seiten wahrgenommen, dass ein großer Bedarf für eine solche Datenbank besteht. Viele haben gesagt, man müsste doch mal …‘. Wir als Akademie haben es einfach gemacht – mit Unterstützung des MILIG, insbesondere des Referats Ländliche Entwicklung, und des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Flintbek.“ Eineinhalb Jahre Entwicklungszeit stecken in dem neuen digitalen Angebot. Zu Recht sei, hob Thoben hervor, das ALR-Team stolz auf das Erreichte. „So haben wir einen speziellen Beitrag zur Digitalisierung unserer Ländlichen Räume geleistet, der hoffentlich auf eine breite Resonanz stoßen wird.“

Ministerin Sabine Sütterlin-Waack ist sich sicher, dass die nutzerfreundliche „Online-Projektdatenbank SH“ auch das von der ALR betreute Netzwerk der schleswig-holsteinischen ländlichen Räume und insbesondere der AktivRegionen weiter stärken wird. „Jetzt ist es ganz einfach, einmal nachzuschauen, was andere Regionen an beispielgebenden Ideen entwickelt und umgesetzt haben – und dies kann gute Impulse setzen und eigene neue Projekte anstoßen.“

 

Online-Projektdatenbank SH: www.alr-sh.de/foerdermoeglichkeiten/interaktive-projektkarte-sh/

AktivRegionen Positionspapier

Dies ist eine gemeinsame Presseinformation des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung (MILIG) und der Akademie für die Ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. (ALR)


Kontaktdaten Rückfragen seitens ALR und AktivRegionen:

  • Hermann-Josef Thoben, Vorsitzender der ALR: 0177/4576978
  • Torsten Sommer, Geschäftsführer der ALR: 04347/704-803
  • Hans-Jürgen Kütbach, Sprecher der AktivRegionen:  0172/4374723


Verantwortlich für diesen Pressetext: Dirk Hundertmark / Tim Radtke | Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung | Düsternbrooker Weg 92, 24105 Kiel Telefon 0431  988-3007 / -3337 | E-Mail: pressestelle[at]im.landsh.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/innenministerium.

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